Flug und Ankunft

Tag 1, 12.10. – Entspannt von Düsseldorf nach Dubai

Den Flug für Oktober und den Campervan hatten wir schon am Jahresanfang gebucht, damit wir nicht immer nur davon reden, nach Neuseeland zu wollen, sondern es auch endlich tun. Mit Sekt haben wir das gefeiert, doch die Reise war noch nicht fassbar, weit entfernt. Der heiße WM-Sommer fliegt in den Gärten leicht dahin und plötzlich ist es soweit: Wir reisen nach Neuseeland!

Die Trekkingrucksäcke haben wir vorher einige Male ein-, aus- und wieder umgepackt und meinen nun, das optimale Gepäck für unseren ersten Urlaub mit dem Campervan dabei zu haben. Mit 20 kg + 7 kg Handgepäck pro Person haben wir mehr Gepäck frei, als wir brauchen. Um 21.05 Uhr fliegen wir mit Emirates ab Düsseldorf, für uns nur 45 min. Anfahrt. Von dort aus brauchen wir non stop 6 h 15 min. bis zum …

Tag 2, 13.10. – Schlaflos in Singapore

… Dubai International Airport, welcher riesig und quirlig ist. Ein Konsumtempel. Mit der Zeitverschiebung ist es inzwischen 5.35 am. Wir sind jetzt schon ziemlich fertig, da wir seit gestern früh wach sind – trotzdem vertreten wir uns die Beine und sehen uns um. Immerhin haben wir 3 Stunden Aufenthalt, um das Gepäck müssen wir uns nicht kümmern, es wird durchgecheckt. Oben vor den Gates sitzen Reisende auf dem Boden, es gibt nicht genug Plätze. Manche liegen auch. Schlafend. Wartend. Wir setzen uns dazu und warten mit, bis es weitergeht. Als Besonderheit ist hier vielleicht zu erwähnen, dass die Flüge erst ganz kurz vorm dem Einchecken angezeigt werden.

Nun reisen wir in einer großen Maschine, einer Boeing 777-300. In Dubai sind viele Passagiere zugestiegen, die von London nach Australien oder Neuseeland fliegen. Nette Gespräche, ein Schotte, der sich nach 20 Jahren auf ein Wiedersehen mit seinem Freund in Neuseeland freut und gute Reisewünsche. Das Essen bei Emirates ist gut, es gibt Chili- und Currygerichte, Lamm und Geflügel, Salate und Obst. Die Getränke sind frei, zum Abendessen wird auf Wunsch Wein serviert. Das Bordunterhaltungssystem ist super und die Stewards und Stewardessen sind sehr aufmerksam und freundlich. Morgens gibt es ein angewärmtes, duftiges, feuchtes Frotteetüchlein zum Erfrischen – das sind die kleinen Dinge, über die man auf einem Langstreckenflug wirklich dankbar ist. Nach weiteren 6,5 h Flug ohne Schlaf haben wir eine Stunde Aufenthalt in Singapore, hier ist es schon wieder dunkel.

Tag 3, 14.10. – Jetlag in Auckland, Fahrzeugübergabe und eine Nacht vor Foodtown

7 h später landen wir in Brisbane, Australien. Hier ist es sonnig und wir sind aufgedreht, nur noch einmal starten und landen, dann sind wir in Neuseeland! Nach 4 Starts, 4 Landungen und 29 Stunden (davon 24 h Flug und 5 h Flughafen-Aufenthalte) haben wir den Time Warp geschafft und kommen um 2.15 pm völlig verstrahlt in Auckland an. Da wir im Flugzeug keine NZ Arrival Card bekommen haben, füllen wir diese am Flughafen aus, bevor wir durch den Zoll gehen. Die Kontrollen sind zum Glück nicht so streng wie erwartet. Wir kommen zügig durch trotz Zelt und Wanderschuhen, die wir extra obenauf gepackt haben, und werden lediglich nach deren Zustand gefragt. Es wird weder etwas ausgepackt noch desinfiziert. Nun müssen wir „nur noch“ unseren Campervan abholen.

Laut Reisebüro sollte uns ein Mitarbeiter von Britz mit einem Namensschild bei den Arrivals abholen. Dort stehen sehr viele Leute mit Schildern, aber niemand für uns. Ich versuche Britz via Handy zu erreichen, doch irgendetwas funktioniert nicht. Wir nutzen die Zeit um uns den New Zealand Road Atlas zu besorgen und wechseln am Schalter der New Zealand Bank die ersten Euros in NZ Dollars. Immer noch nichts. Zum Glück ist der Flughafen recht klein und übersichtlich. Ich gehe raus, sehe auch dort niemanden, um dann in Erfahrung zu bringen, dass Britz einen eigenen Schalter im Flughafen hat. Gleich soll uns ein Bus abholen, der uns zum Fahrzeugdepot bringt. Das klappt dann auch.

Bei Britz müssen wir wieder warten, als nächstes kommt der leidige Papierkram (Vorsicht! Lasst euch keine Zusatzversicherung andrehen, wenn die Leistung schon in der Buchung enthalten ist). Den Britz Elite hatten wir uns anders vorgestellt, im Prospekt wirkte er viel komfortabler und gemütlicher. Dieses Fahrzeug ist zusammengeschraubt und aufs nötigste reduziert, hier hat sich keiner die Mühe gemacht, den Kunden die Reise angenehm zu gestalten oder sich Gedanken gemacht, was unterwegs praktisch sein könnte – und seien es nur ein paar Haken oder eine kleine Ablage irgendwo. Immerhin wollen wir 6 Wochen in diesem Wagen verbringen.

Wir nehmen das alles aber kaum noch wahr und fahren los. Mit einem mega Jetlag und mittlerweile seit 45 Stunden ohne rechten Schlaf ab in den Linksverkehr, yeeeha! Fazit: beim nächsten Mal Zwischenstation in Australien machen oder hier eine Nacht im Hotel verbringen und dann den Wagen wach und entspannt abholen. Nicht bei Britz.

Wir schaffen es nicht mehr bis zum Campingplatz, sondern bleiben auf dem Parkplatz des nahegelegenen Foodtown-Supermarktes. Hier wollen wir uns sowieso erst mal mit Vorräten eindecken. Wir sind froh, hier angekommen zu sein, stehen im Supermarkt wie Außerirdische und kaufen erst mal nur das Nötigste. Nach einem Snack richten wir unser Bett und schlafen ohne Unterbrechung 12 Stunden bis zum nächsten Morgen um 9.00 Uhr.