Am KAREKARE BEACH

Tag 15, 26.10. – Wild and pristine. Liebeserklärung an den Karekare Beach

Der schwarze Sand glitzert. Die langen Wellen hinterlassen Wolkenspiegel auf ihm, wenn sie sich zurückziehen. Über dem Sand, wenn man in die Ferne blickt, eine Mischung aus Gischt und Wärmeflimmern vor dem schmalen, hohen Felsen. Auf der anderen Seite eine Fata Morgana, alle Schattierungen von Blau. Im Himmel auch Violett. Im Sand auch Grün. Der spitze Felsen im Wasser, auf dem die Wellen mit jedem Kommen und Gehen kleine Wasserfälle hinterlassen, zieht immer wieder meinen Blick an.

Weite. Am Boden wenige weisse Muscheln, Holz, eine Kokosnuss. Der Sand weich, als wenn man über ein Kissen läuft. Fein und pulverig. Wo das Wasser vorher war, hat er eine dünne, härtere Schicht, die bei jedem Schritt leicht einbricht, um den Pulversand wieder freizugeben. Das Laufen darauf sinnlich.

Auf dem Weg dorthin in den Dünen kleine Vögel mit gelben Köpfen. Am Ende des Spaziergangs auf den Watchman klettern und dort auf warmen Brettern mit Blick auf die Brandung in der Sonne sitzen. Den kleinen Stream überqueren, der an den Vogelwiesen des Parkplatzes endet.

Auf dem Parkplatz befindet sich eine Māori-Holzskulptur auf einem Steinrondell. Hier sitzend lausche ich den Vögeln. Tui und Amsel singen, vertraute und ungewohnte Klänge mischen sich. Neben mir ein neugieriger Spatz. Die Wiese auf der anderen Seite der Brücke ist wunderbar zum Frisbee spielen, ab und zu passieren Spaziergänger, die uns lächelnd zunicken und wie wir den herrlichen Tag genießen. Ich will von hier aus den Walk zum Viewpoint machen. Der Anstieg ist jedoch steil, nass und rutschig. Ich trage kein passenes Schuhwerk, drehe um und gehe statt dessen den Weg, der hinter der Wiese durch ein Tor aus Pohutukawas Richtung Strand weiterführt. Eine weitere, riesige Wiese mit hohen, satten Pflanzen und einigen Bäumen. Paradiesig. Von dort aus kleine Wege auf die Berge. Ich wähle einen und werde sofort vom Urwald verschluckt. Pongas, Palmen, Farne, der Geruch von feuchtem Holz, matschige steile Wege, doch hier teilweise mit Holz gestützt und besser begehbar. Viele kleine unbekannte Vögel, ein schwarzer rüsseliger Käfer mit zwei Dornen auf dem Rücken. Die Sonne macht die Farne leuchten.

Über Palmenwiesen und Dünen und heißen Strand und Stream zurück zum Parkplatz, jetzt müde von der Hitze und hungrig. Nach einer Stärkung und einer Pause gehen wir nochmal zusammen diesen herrlichen Wiesenstrandweg und nehmen im Sonnenuntergang Abschied vom Karekare Beach, der Abendhimmel spiegelt sich im Wasser.