Tag 7, 18.10. – Erste Kauris, die Bay of Islands und ein Piratenstrand an der Doubtless Bay
Guter Dinge geht es weiter gen Norden. Von Whangarei aus fahren wir zuerst in den nur 3 km entfernten kleinen, beschaulichen A H Reed Memorial Kauri Park (von der Mill Rd rechts in die Whareora Rd abbiegen), den man teilweise auf Holzstegen durchläuft. Riesenfarne, Farnbäume, Totaras und eben einige Kauribäume gibt es hier zu bewundern. Die ersten drei Kauris, die wir hier sehen, beeindrucken uns schon sehr. Der Stamm ist so mächtig und fühlt sich an wie kühler Stein. Auf unserer weiteren Reise wollen wir uns im Waipoua Kauri Forest unbedingt noch die wahren Waldriesen ansehen. Der Geruch im Wald ist würzig. Überhaupt die Düfte hier! Manchmal steigen mir Blütendüfte so intensiv in die Nase, dass ich denke, es sei jemand mit starkem Parfum in der Nähe, bis ich mich vom Gegenteil überzeuge.

Wieder folgen wir dem SH1 und ab Whakapara der Russel Rd zur Bay of Islands. Unterwegs erleben wir eine wild wechselnde Vegetation, Kühe unter Palmen, enge Straßen von Regenwald gesäumt, grünes Hügelland, irreal anmutende, knorrige Bäume auf weiten Wiesen. Wir machen eine Pause an der Oakura Bay, eine kleine Straße führt direkt am schönen Strand entlang und wir können einfach am Rand parken. Nach einem Strandspaziergang kochen wir Kaffee und verweilen hier ein wenig, schreiben Reisetagebuch an einem Holztisch. Hier machen wir auch unsere erste Bekanntschaft mit den Sandflies. Sie kommen zwar nicht in Schwärmen, doch gehen zielstrebig auf die Füße los – Socken sind da kein Hindernis.
Als nächstes sehen wir uns den historische Ort Russell in der Bay of Islands an. Hier steht die älteste Kirche Neuseelands, die Christ Church von 1836. Auf dem kleinen Friedhof vor der Kirche erinnern interessante Inschriften auf alten Grabmälern an hier bestattete Māori, frühe Siedler, Walfänger und Seeleute. Innen ist die Kirche sehr einfach, schön hell und freundlich, viel Holz, auf den Sitzbänken Kissen mit bunten Motiven wie Kiwis und Regenbögen.


Wir überqueren die Bay of Islands mit einer kleinen Fullers Fähre. Man muss kaum warten, das ist hier wie Bus fahren. Die Sonne sich wieder blicken, so können wir beim Übersetzen die prächtigen Farben der Bucht bewundern. Weiter geht es über den SH10 zur Doubtless Bay, die so heisst, weil Captain Cook sie zweifellos als eine Bay befand. Wir parken hier am Coopers Beach und es ist herrlich! Ein Strand wie aus einem Piratenfilm! Ein goldener Streifen Pulversand, seicht abgehendes, türkisblaues Wasser und immer noch Sonne. Der Strand ist in seiner gesamten Länge von 2,5 km gesäumt von mächtigen Pohutukawas. Die Bäume liegen halb auf dem Strand, so dass man dort Schatten findet und sich in ihre riesigen, knorrigen Äste legen kann.

Nach einem ausgiebigen Strandgang und einem roten Sonnenuntergang übernachten wir auf dem Parkplatz. Wenn man Orte findet wie diesen, schätzt man sich glücklich, mit dem Campervan unterwegs zu sein.
